Treffen 8 - 18. Jänner 2024

Neues Jahr - neue Perspektiven

* ein kurzer Rückblick

Im Fotoforum sind aktuelle Projekte Tiroler und Südtiroler Fotografie zu sehen. Dort starten wir unser Treffen und werden von Birgit Gufler durch die Gruppenschau von sieben Fotograf:innen geführt. Mit dabei sind Arbeiten von Hanna Battisti, Andrea Berger, Peter Elvin, Georg Erlacher, Claudia Fritz, Werner Neururer und Andrea Trompedeller.

In Zeiten von Krisen, Krieg und Klimakatastrophe verbreiten sich Schreckensmeldungen rasend schnell über das Internet und die Medien. Die Ausstellung mit dem Titel "Umbruch" präsentiert Fotografien, die als stille Gegenentwürfe zu den lauten Medienbildern aus aller Welt positioniert sind. Die Arbeiten analysieren, stellen Fragen, erweitern den Horizont und schärfen unsere Wahrnehmung.

www.fotoforum.cc

Markus Jenewein und Josef Sieß gewähren uns aufschlussreiche Einblicke in die Produktion von interaktiven 360-Grad-Panoramen für das Medienzentrum.

Josef versteht es, die komplexen Arbeitsschritte auf anschauliche Weise zu erklären. Er berichtet von der Planung und der Auswahl der Aufnahmestandorte und seiner Bearbeitung der hochauflösenden, von Markus gelieferten Originaldateien. Diese versieht er mit einer Beschriftung (Berggipfel, Ortschaften, Flüsse und Seen) und erstellt daraus HTML-Dateien, die auf der Medienplattform als interaktive Panoramen mit einem entsprechenden Navigations- und Informationsmenü veröffentlicht werden.

Markus spricht über die Herausforderungen der Drohnenfotografie vor Ort. Er betont die Mittagszeit als idealen Zeitpunkt für 360-Grad-Fotografie aufgrund gleichmäßiger Lichtverhältnisse in alle Richtungen. Schwierigkeiten mit Passanten und Einschränkungen für Drohnenflüge gehören für ihn zum Tagesgeschäft. Er präsentiert seine Drohne und startet einen Flug im Seminarraum, was bei einigen Teilnehmern Erstaunen hervorruft. Die neuesten Drohnen verfügen über Sensoren in alle Richtungen, die Kollisionen mit Hindernissen nahezu unmöglich machen. Die Panoramen werden schließlich mit Lightroom und PTGui aus den Einzelfotos erstellt.
Die lebhafte Diskussion nach den Präsentationen zeigt reges Interesse an der Thematik. Zahlreiche Fragen werden gestellt, unter anderem zur Anzahl der notwendigen Einzelaufnahmen für ein Panorama, zu möglichen Flughöhen, Akku-Laufzeiten, erforderlichen Genehmigungen und verschiedenen Drohnenführerscheinen.

Werner stellt das neue Projektthema vor. Künftig soll dieses Format immer unter dem Titel „Ansichtssache" mit einem entsprechenden Untertitel geführt werden und als dritte Ausstellung im Jahr in der Fotogalerie am Grillhof präsentiert werden. Für 2024 sind alle interessierten Fotograf:innen aufgerufen eine Fotoserie, die sich im weitesten Sinne mit dem Thema „Inn“ beschäftigt, zu entwickeln. Es werden mögliche Herangehensweisen anhand einer Präsentation erläutert und Hilfestellungen bei der Umsetzung angeboten.

Martin gibt in seinem sehr interessanten und aufschlussreichen Vortrag einen kurzen Überblick, in welchen Bereichen Künstliche Intelligenz in der Fotografie zum Einsatz kommt. Während die Bilderzeugung durch KI kontrovers diskutiert wird, wird KI, die schon seit einigen Jahren in Kameras zum Einsatz kommt, von Fotograf:innen begeistert aufgenommen. Im letzten Jahr hat KI auch Bildverarbeitung und -verwaltung revolutioniert. Auch hier bedienen sich Fotograf:innen gerne dieser verschiedenen Tools, um ihre Fotos noch besser aussehen zu lassen.

Ben war im Herbst bzw. rund um Neujahr mit seiner Kamera in seiner Heimatgemeinde Matrei in Osttirol unterwegs und hat dabei verschiedene Eindrücke für Tirol im Bild eingefangen. Angefangen von der bekannten Bergkirche St. Nikolaus, die aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert stammt, bis hin zu aktuellen Bauprojekten, wie dem Tauernstadion bzw. dem ins Stocken geratenen Neubau des örtlichen Schwimmbads, dienten ihm dabei als Motiv. Aufgrund der Größe der Tauerngemeinde wird Ben aber auch in Zukunft noch einiges einfangen, vor allem wird er sich auch vermehrt in die Außenfraktionen der Marktgemeinde begeben.

Anna Rieser war ebenso im Herbst mit ihrer Kamera in Kaltenbach bzw. Ried im Zillertal unterwegs. Neben sakralen Einrichtungen bzw. öffentlichen Gebäuden, wurden von ihr auch wirtschaftlich wichtige Objekte, wie zB das Areal der Firma Empl oder die Talstation der örtlichen Bergbahnen fotografisch festgehalten. Darüber hinaus war sie auf der Zillertaler Höhenstraße unterwegs und konnte dort wunderbare spätherbstliche Fotomotive und einen durch einen Windwurf zerstörten Wald vorfinden.

Christian Jähnl begibt sich mit uns auf eine Zeitreise. Wir begeben uns etwa 45 Jahre in die Vergangenheit und von dort aus 45 Jahre in die Zukunft, von da schauen wir aber auch 140 Jahre in die Vergangenheit. Wir folgen den Spuren großer „Photographen“ und erkunden Grenzgebiete der „Photographie“. Wir schauen uns „Naturphotographie“ und „Photojournalismus“ an, aber auch ganz grundsätzlich die Kamera, das Bild und den Film.

In Christians Keller ist eine Zeitkapsel gefunden worden, die er dem Projektraum Foto nicht vorenthalten möchte. Eine Serie von LIFE-Büchern, die sein Vater damals, Mitte der 1970er Jahre, abonniert hatte. Wir kommen in den Genuss von wirklichen Schmankerln, die uns Christian präsentiert und die auch Basis für seine eigene Fotografie waren.

In etwa 45 Minuten führt er uns durch diese wunderbare und zeitlose Fotosammlung. Als besondere Überraschung überlässt uns Christian zum Schluss diese Sammlung, damit sie im Medienzentrum für Fotointeressierte jederzeit frei verfügbar ist. Herzlichen Dank dafür!