Landesfotodokumentation
Der Ausgangspunkt für das Gesamtprojekt “Landesfotodokumentaion” war die Überlegung, dass es einerseits seit längerem keine systemaische visuelle Dokumentaion des Landes und seiner Entwicklung mehr gibt, andererseits von historischer Sicht solche Dokumente von hoher Bedeutung sind und aus fotokünstlerischer Sicht jener Teil der Fotogeschichte, der in dezidiert dokumentarischer Absicht entstand, zu den faszinierendsten und kontroversiellsten Werken der Fotogeschichte wurde.
Fraglos entstehen jährlich, täglich tausende und abertausende von Fotograien in diesem Land. Die Masse ist aber von allerhöchster Redundanz und die Medienfotograien von den Forderungen des Marktes, der Zuspitzung, der prinzipiellen Kriik und einer ot verantwortungslosen Ablehnung des Poliischen an sich, allzu ot auch von Kitsch, geprägt. Werbefotograie dagegen zeichnet ein Bild des Landes, das die Stereotypen der Tourismuskonsumenten bedienen soll, und vor allem das Vorhandensein jener Lebensqualitäten, unter deren Verlust im industrialisierten Europa der Urlaubskonsument leidet, zu belegen. Das ist natürlich ein wirtschatlich bedeutsamer, historisch und künstlerisch aber irrelevanter Zugang.
Eine Besonderheit des Projekts ist, dass durch die vorhandenen Ressourcen der Insituionen Medienzentrum und Fotoforum keine zusätzlichen Strukturen notwendig sind. Die tatsächliche fotograische Arbeit leisten Fotograinnen und Fotografen im Umkreis des Fotoforums und des Medienzentrums unentgeltlich. Ihre ot langjährige Beschätigung mit dem Medium hat in diesen Jahresprojekten qualitätvolle Fotograien in bedeutendem Umfang zu den vorgegebenen Themen erbracht. Die Themen sind notwendig, da eine umfassende Dokumentaion der Entwicklung eines Landes nicht einmal vorstellbar, schon gar nicht organisierbar, ist. Deshalb wurde eine Darstellung anhand von Schlaglichtern, gewissermaßen „ausgewählten Kapiteln“, gewählt.
Mir ist kein derariges Projekt dieser Dimension in Europa bekannt. Wohl gibt es in Frankreich, in England oder in Italien derarige Bestrebungen der naionalen Regierungen. Eine freiwillige Kooperaion von Fotograinnen und Fotografen mit Landesstellen in unserem Sinne ist aber nur hier entstanden.
Rupert Larl, Projektleiter der Landesfotodokumentaion
- Zweite Heimat Tirol (2013)
- Der Klerus (2013)
- Zwischen Vorstellung und Wirklichkeit - 88 Panoramen (2012)
- Talschluss (2010)
- Orte und Oberflächen (2008)
- Die Kunst des Möglichen (2006)
- Zivilgesellschaft (2005)
- Blick nach vorne - Blick zurück (2003)
- Tirol 0-14 (2002)
- Tiroler ohne Hut (2001)
- Remapping Tyrol (2000)