Treffen 4 - 18. Jänner 2023

Das war unser viertes Treffen!*
* ein kurzer Rückblick
Last Paradise
Wir kommen in den Genuss einer Führung von Birgit Gufler durch die Ausstellung von Ekaterina Sevrouk. In der Ausstellung sind zwei Arbeiten zu sehen:
Für ihr Projekt „Last Paradise" besucht Ekaterina Sevrouk immer wieder das Haus der Natur in Salzburg mit freiem Zugang zum sogenannten „toten Zoo“. Es ist ihr ein Anliegen die Ambivalenz zwischen scheinbarer Erhaltung bzw. Neugestaltung mit der einhergehenden Zerstörung auf ihre ganz eigene Art zu visualisieren. Mit viel Liebe fürs Detail arrangiert und inszeniert sie ihre Tiermotive und setzt sie mit sehr kräftigen Farben in Szene.
In ihrer zweiten Arbeit porträtiert sie Flüchtlinge in wildromantischen Landschaften des Salzkammerguts, und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem sie noch in Flüchtlingslagern leben, ohne Aufenthaltsstatus, ohne Wissen, was mit ihnen passieren wird. Zum Ausdruck kommen soll einerseits Hoffnung und Angst akzeptiert zu werden, andererseits die Entdeckung der „neuen“ Welt und die Sehnsucht nach Heimat.
Druckerarbeitsplatz im Medienzentrum
Martin Konrad stellt die kürzlich neu angekauften Gerätschaften vor: den Drucker Canon imagePROGRAF PRO-1000 und den selbstkalibrierenden Monitor Eizo ColorEdge CG2700S. Dieser neu eingerichtete Arbeitsplatz für die Herstellung hochwertiger Ausdrucke steht den Teilnehmer*innen des Projektraum Foto ab sofort äußerst kostengünstig zur Verfügung.
Martin zeigt einen Farbmanagement-Workflow beginnend bei den Kameraeinstellungen bis zur Bildbearbeitung und den Einstellungen im Druckertreiber. Der Druck erfolgt auf Papieren von Canon und Hahnemühle. Die für den Drucker und die verwendeten Pigment-Tinten passenden Farbprofile müssen auf der Website der Papierhersteller gesucht, heruntergeladen und eingerichtet werden. Dann steht einem Druck in Galeriequalität nichts im Wege.
Tirol im Bild
Ben Raneburger zeigt neue Fotografien zum Projekt „Tirol im Bild“. Er präsentiert eine kleine Auswahl von Bildern zu den Gemeinden Terfens und Weer. Neben markanten Gebäuden aus den Orten, versucht er sich auch immer wieder an großräumige Ansichten, um charakteristische Ortsbilder oder Verbindungen zu Nachbargemeinden einzufangen. Die in den Metadaten aller Bilder hinterlegten GPS-Daten sollen es später ermöglichen, Fotos von den gleichen Standorten zu erstellen, um Veränderungen und Ortsentwicklungen sichtbar zu machen.
Gastvortrag von Sebastian Holzknecht
Der mehrfach ausgezeichnete Fotograf Sebastian Holzknecht ist zu Gast und spricht zu Beginn seines Vortrags über das "punctum" einer Fotografie. Damit meint Roland Barthes in seinem Essay „Die helle Kammer“ ein oft kleines, zunächst unscheinbares fotografisches Detail, das auf subtile Weise das Unterbewusstsein des Betrachters des Fotos anspricht und letztlich seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mit Bildbeispielen untermauert Sebastian diese These.
Im Anschluss daran gewährt er uns spannende Einblicke in seine Bildwelten. Vor allem die eindringliche Porträtserie NOT GUILTY nimmt er sich dafür vor – dabei geht es um eine Porträtserie von ehemaligen KZ-Häftlingen. Er erzählt uns vor seiner Recherchearbeit, vom Konzept, von der Umsetzung und Nachbearbeitung der Serie. In anderen, ebenfalls dieses Thema aufgreifenden Arbeiten geht es ihm auch darum, den Betrachter mit möglichen Reaktionen auf seine Fotografien mitzudenken.
Ein kurzer Ausflug zu einer noch nicht veröffentlichten, in Japan entstanden Serie, deren Inhalt radioaktiv verstrahltes Erdmaterial ist, das in grünen Säcken vor Gebäuden gelagert wird, rundet die äußerst kurzweiligen und höchst interessanten Ausführungen von Sebastian ab.
Salto in Präteritum
Josef Sieß gibt uns schließlich einen Einblick in sein aktuelles Projekt "Salto in Präteritum". Er spricht davon, wie er 2021 zu Glasdiaserien über Tirol und die Dolomiten inklusive Vortragsheft gekommen ist und was seine Recherche über Herkunft und Alter ergeben hat: Die Serien wurden ca. 1909 in Berlin von Max Skladanowsky zusammengestellt. Allerdings sind die Fotoaufnahmen, die Skladanowsky verwendete, zu dem Zeitpunkt bereits 10 bis 20 Jahre alt. In einem aufwendigen, digitalen Prozess ist es ihm gelungen, die teils beschädigten Fotografien bestens zu restaurieren und in selbst publizierten Fotobüchern vorzulegen.
Nun ist Josef damit beschäftigt, die Aufnahmestandpunkte von damals einzunehmen und möglichst den Bildausschnitt aus der Serie zu wiederholen und so von seiner Fotoaufnahme zu der Glasdia-Aufnahme einen „Salto in Präteritum“ zu wagen.
Ansichtssache – Innsbruck im Bild
Das Medienzentrum produziert gerade für Volksschulen einen Film über die Landeshauptstadt Innsbruck, der im Herbst präsentiert wird. Begleitend dazu starten wir mit einem Fotoprojekt über Innsbruck, zu dessen Teilnahme alle herzlich eingeladen sind. Ziel ist es die dabei entstandenen Fotoserien in einer Ausstellung am Tiroler Bildungsinstitut – Grillhof zu zeigen.
Werner Neururer stellt das Fotoprojekt vor und erläutert in seiner Präsentation mögliche Konzepte und Herangehensweisen. Wo nötig, werden seitens der Mitarbeiter im Medienzentrum Hilfestellungen gegeben.





